
“Meine Mutter ist halbseitig gelähmt und das Anziehen fällt ihr schwer. Wie kann ich ihr helfen?”
“Meine Mutter ist aufgrund einer Hirnverletzung halbseitig gelähmt und das Anziehen ist schwierig. Die gelähmte Seite ihres Körpers wird zunehmend steif. Das macht das Anziehen schwierig, weil ihr Ellbogen angewinkelt ist und nicht mehr gestreckt werden kann. Wie kann ich ihr helfen?”
So begann die E-Mail einer unserer Kundinnen, die sich für ihre Mutter mehr Leichtigkeit und Ruhe beim Anziehen im Bett wünscht. Das Anziehen wird von der informellen Pflegekraft oder der Pflegefachkraft erledigt.
Dieser Blog beschreibt, wie man eine Unterhemd und Blusen/Pullover anpasst. Das Wichtigste ist, dass Sie das Kleidungsstück nicht mehr über den Kopf anziehen. So vermeiden Sie, dass Sie (liebevoll) am Arm ziehen müssen, um den Ärmel oder das Armloch über den Ellbogen zu bekommen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern verbraucht auch viel Kraft. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Nähte der Kleidung schnell aufreißen.
Mit diesen einfachen Anpassungen erleben Sie sofort, wie einfach angepasste Kleidung ist.

1. Mit diesen beiden Anpassungen ziehen Sie das Unterhemd leicht an:
Mit dieser Anpassung reduzieren Sie die körperliche Anstrengung beim Anlegen das Unterhemd erheblich. Dazu schneiden Sie die Naht auf oder lockern sie mit einem Nahttrenner.
Siehe Foto.
Sie tun dies auf der Seite, auf der die Person nicht gelähmt ist, also auf der sogenannten “guten” Seite. Zum Verschließen der Weste verwenden Sie dann Klettverschlüsse oder Baby-Popper.
Auf diese Weise kann eine Person im Liegen angezogen werden. Sie schieben das Unterhemd über den gelähmten Arm. Ohne ihn zu viel bewegen zu müssen. Und einmal angelegt, schließen Sie das Unterhemd einfach.
2. Drei Varianten, um Pullover und Blusen von vorne anzuziehen:

Das Anziehen einer Person mit halbseitiger Lähmung wird sehr viel einfacher, wenn Sie die Rückseite des Kleidungsstücks aufschneiden. Sie tun dies genau in der Mitte des Kleidungsstücks und schneiden durch den Kragen/Hals.
Das Foto zeigt, wo Sie es aufschneiden. Diese Öffnung erleichtert das Anziehen des Kleidungsstücks von vorne.
Das Einsetzen eines Verschlusses ist optional. Er dient dazu, zu verhindern, dass das Kleidungsstück am Rücken auffällt. Also wenn Sie kurze Strecken gehen oder eine Weile stehen. Aber wenn jemand den ganzen Tag im Rollstuhl sitzt, ist er nicht notwendig und kann sogar unbequem sein.

Variante 1: Bringen Sie einen Klettverschluss am ganzen Rücken an.
Er erfordert zusätzlichen Platz auf der Rückseite des Kleidungsstücks. Denn wenn Sie das Kleidungsstück aufgeschnitten haben und es zum Schließen übereinander legen wollen. Sie benötigen etwa 4-5 cm extra.
Um dieses Problem zu lösen, legen Sie einen Streifen Stoff dazwischen, auf den der Klettverschluss genäht wird.
Das Anbringen eines Verschlusses eignet sich, wenn das Kleidungsstück auffallen könnte. Zum Beispiel, wenn Sie kurze Strecken gehen oder eine Weste darüber anziehen. Er verhindert, dass das Kleidungsstück wieder auffällt.
Wenn jemand den ganzen Tag im Rollstuhl sitzt, sind auch die Varianten 2 und 3 gut geeignet:
- Bringen Sie einen Klettverschluss nur am Hals an.
Machen Sie einen Klettverschluss nur am Hals und stellen Sie sicher, dass der Rest des Kleidungsstücks hinter dem Rücken glatt ist. - Schneiden Sie das Kleidungsstück bis zum Kragen auf und lassen Sie es offen.
Schließen Sie den Stoff mit einem Feststell- oder Zickzackstich ab und bügeln Sie das Kleidungsstück hinter dem Rücken mit Ihren Händen glatt.

Wahl des Materials:
Für Kleidung, die direkt mit der Haut in Berührung kommt, sollten Sie Baumwolle oder Viskose wählen. Diese sind weich auf der Haut und leiten die Körperwärme gut. Satin kann schnell knittern und das Risiko von Druckstellen erhöhen.
Vermeiden Sie in jedem Fall 100% Polyester. Polyester kann die Körperwärme nicht leiten. Daher kann es sich schwül anfühlen und bei längerem Tragen Hautreizungen verursachen.
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